Die Vorteile der Schleppleine
Zoey rennt ausgelassen über die noch taunasse Wiese. Es ist früh am Morgen, wir drehen unsere erste Runde. Von weitem sehe ich eine kleine Gruppe auf uns zukommen, zwei Menschen, drei Hunde. Ich rufe meine Hündin, sie trabt bereitwillig zu mir, ich nehme die Leine auf, die sie hinter sich hergezogen hat, fasse sie kurz und wir gehen gesittet an Menschen und Hunden vorbei. Wenig später lasse ich die Leine wieder fallen, Zoey legt einen Gang zu, ihr Trab ist schneller als mein normales Gehtempo.
Warum ich mich für eine Schleppleine entschieden habe
Ich laufe mit Schleppleine, weil ich mich nicht in jeder Situation auf meinen Hund verlassen kann. Er hört. Aber nicht immer.
Wenn Zoey eine Spur hat, vergisst sie manchmal die Welt um sich herum. Es passiert nicht oft, aber manchmal rennt sie dann kopflos los und ist einige Zeit außer Sichtweite. Eine Situation, die ich unbedingt vermeiden will. Mit Hündinnen versteht sie sich auch nicht immer. Deswegen nehme ich sie bei Hundebegegnungen zur Vorsicht an die kurze Leine. Und auch Menschen bellt sie manchmal an. Selten. Aber trotzdem: Ich will kein Risiko eingehen und meinen Hund unter Kontrolle haben.

Ein Segen für die Hundesicherheit
Die Schleppleine ist für uns deswegen ein Segen. Eine Vorsichtsmaßnahme. Dennoch achte ich darauf, dass Zoey auch immer wieder ohne den Zug an der Leine in ihrem eigenen Tempo laufen darf, wenn die Situation es zulässt. Ich lasse die Leine dann einfach fallen und sie zieht sie hinter sich her.
Effektives Training mit der Schleppleine
Die Schleppleine ist darüber hinaus ein sehr gutes Instrument für gezieltes Hundetraining. Wir können dadurch auch mit Abstand auf unseren Hund einwirken. Eine einfache Übung ist das Gehen an der lockeren Leine. Man gibt dem Hund genug Raum, greift aber ein, bevor er zu weit weg ist. So lässt sich auch das Kommando „Komm“ einüben: Reagiert der Hund nicht, wird er sanft (nicht ruckartig!) zurückgeholt und belohnt. Das Befolgen von „Komm“ soll sich für den Hund „lohnen“.
Tipps für die richtige Anwendung
Am besten übt man das erstmal mit einem Hundetrainer, der sich individuell auf den Hund und seine Trainingsbedürfnisse einstellt.
Die wichtigste Regel für den Gebrauch einer Schleppleine ist: Der Hund muss ein Geschirr tragen. Der Zug auf den Hals und die Halswirbelsäule des Hundes wäre viel zu groß, würde man die lange Leine an einem Halsband befestigen.

Die ideale Schleppleine für den täglichen Gebrauch
Die Schleppleine für meine Hündin ist fünf Meter lang und aus Biothane, einem Material, das keinen Schmutz aufsaugt und gut zu reinigen ist. Denn ein großer Nachteil der Schleppleine ist, dass der Hund sie durch Matsch und Dreck zieht und wir sie dann wieder in die Hand nehmen müssen. Im Sommer, bei trockenem Boden, kein Problem. Bei schlechtem Wetter aber unangenehm.
Freiheit und Kontrolle: Das Beste aus beiden Welten
Uns schenkt die Schleppleine Freiheit. Mein etwas komplizierter Hund hat Freilauf, den ich aber mit Hilfe der Leine gut kontrollieren kann. Und ich habe die Sicherheit, dass ich jederzeit auf meinen Hund einwirken kann. Auch in angespannten Situationen.