Vermenschlichte Hunde, verhundlichte Menschen
Kolumne Cicero, 14. August 2023 von STEFAN AUS DEM SIEPEN
Ein alter Freund schickte mir einen äußerst bemerkenswerten Artikel aus der Zeitschrift Cicero und bat mich um meine Meinung zu dessen Inhalt. Es lohnt sich, über die Fragen und Bemerkungen des Autors Stefan aus dem Siepen nachzudenken und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Hier die Kolumne in einigen Auszügen, darunter jeweils meine Kommentare.
Zitat Cicero Artikel
Der Hund ist als gleichberechtigter Partner geschätzt; und natürlich besitzt er einen langen Katalog von Tierrechten.
Ihn mit Namen wie Bello oder Fiffi zu belegen, entspricht daher nicht mehr seinem sozialen Status, es wäre geradezu eine Diskriminierung.
Meine Meinung dazu
Sicherlich gibt es unterschiedliche Vorstellungen von gerechtfertigten Rechten. Sie sind weit mehr verbreitet als die notwendigen Pflichten. Wie jeder einzelne damit umgeht, variiert individuell und sollte jedem weitgehendst selbst überlassen bleiben. Die einzige Bedingung ist für mich, dass die Beziehung zwischen Mensch und Tier artgerecht und das Wohl des Hundes gewährleistet ist. Jede Familie oder Gruppe sollte das Modell finden, das am besten zu ihren Bedürfnissen passt.
Leider spielen die Verhaltensweisen und Bedürfnisse von Hunden in der politischen Arena keine besondere Rolle. Themen wie der Schutz bedrohter Insekten oder die Wiedereingliederung von Wölfen in die Natur haben Vorrang. Eine bemerkenswerte Ausnahme ist jedoch die Hundesteuer und die damit verbundenen Gebühren sowie die Einführung neuer Vorschriften, bei diesen Anliegen werden wir plötzlich ernst genommen werden.


Zitat Cicero Artikel
Der Hund soll nicht schlechter essen als der Mensch!
Meine Meinung dazu
Für mich ist eine artgerechte und gesunde Ernährung von Haustieren von größter Bedeutung. Abschreckende Beispiele wie das Füttern von Abfällen oder minderwertigen Nahrungsmitteln sollten auf jeden Fall der Vergangenheit angehören. Wer sich eine hochwertige Ernährung nicht leisten kann, sollte vielleicht von der Anschaffung eines Hundes absehen.
Das Zusammenleben von Menschen und Tieren erfordert sicherlich gewisse Einschränkungen, die werden meiner Meinung nach jedoch durch die Bereicherung, die das Leben mit einem Hund mit sich bringt, mehr als ausgeglichen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Ernährungsbedürfnisse von Hunden je nach Alter, Rasse, Größe, Aktivitätsniveau und Gesundheitszustand variieren können.
Die Ernährung eines Hundes ist entscheidend für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden
Hochwertiges Hundefutter: das den spezifischen Bedürfnissen deiner Hunderasse, -größe und -alter entspricht
Die Ernährung Ihres Hundes sollte ausgewogen sein und alle notwendigen Nährstoffe enthalten, einschließlich Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe.
Zitat Cicero Artikel
Hunde tragen immer öfter Menschennamen.
Wenn jemand auf dem Spielplatz „Emma!“, ,,Lotte!“ oder „Paula!“ ruft, ist nicht klar, ob er seine Tochter oder seine Hündin meint. Max, Leo oder Paul gehören zu den gängigen Modenamen nicht für Menschenkinder, sondern auch für Hunderüden.
Der Hund ist heute Teil der Patchworkfamilie und wird von Groß und Klein als gleichwertiger Partner geschätzt und natürlich besitzt er seine Rechte innerhalb der Familie.
Meine Meinung dazu
Ich kann nichts Schlimmes daran finden, Haustieren Menschennamen zu geben. Wir Hundehalter sind eben kreativ und einfallsreich, wenn darum geht, unseren Vierbeinern einen Namen zu geben. Zum Glück sind uns als Hundehalter dabei keinerlei Grenzen gesetzt. Anders als bei Menschen, bei denen Standesbeamte manchmal Namen ablehnen, haben wir die Freiheit, zu tun, was uns Spaß macht.
Stefan aus dem Siepen spricht in seinem Artikel von Hunden als „gleichwertige Partner“. Gleichwertigkeit ist auch ein neues Modewort, es bedeutet, dass wir alles gleichwertig machen wollen, unabhängig davon, ob es sinnvoll ist oder nicht. Die Ergebnisse dieser Bemühungen sind oft fragwürdig und führen nicht immer zu guten Lösungen. Als ein Beispiel möchte ich die Erziehung des Hundes nehmen, bei ihr muss auf jeden Fall de Hundehalter das Sagen haben. Ob nun gleichwertiger Partner oder nicht. Für mich ist viel wichtiger, dass jeder seine Rolle gut ausfüllt, mit Respekt, Fairness und Fachkenntnis mit den Themen umgeht und dadurch einen positiven Beitrag zur Gemeinschaft leistet.
Zitat Cicero Artikel
Ihn mit Namen wie Bello oder Fiffi zu belegen, entspricht daher nicht mehr seinem sozialen Status, wäre geradezu eine Diskriminierung.
Machen wir uns nichts vor: Der Mensch ist mit seinem Latein am Ende. In einer Welt, die immer mehr aus den Fugen gerät, können ihm nur noch die Tiere helfen. Von Franz von Assisi ist überliefert, dass er Predigten vor Vögeln und anderem Getier hielt. Einmal redete er einem Wolf ins Gewissen und fragte ihn: Willst du denn immer ein Räuber und Mörder bleiben, mein Bruder? Derlei ist uns heute fremd.
Wir sind demütig geworden: Von der eigenen Spezies enttäuscht, kehren wir das Verhältnis um und fragen den Wolf, was wir tun sollen.
Meine Meinung dazu
Auch ich wollte nicht mit Fiffi angeredet werden, der Name sollte auch eine entsprechende Wertschätzung darstellen. Viele Menschen haben in den jetzigen Zeiten mit ihren vielen Problemen ihre Orientierung verloren, es gibt zu viele Veränderungen, sie sind zu schnell und oft nicht richtig durchdacht. Für sie ist der Umgang und die Freundschaft mit ihrem Hund eine große Hilfe und gibt ihnen eine Orientierung für ihren Alltag.


Zum besseren Verständnis der Veränderungen, möchte ich noch eine Befragung des Hamburger Start-up „people who kaer“ unter 500 Hundehaltern in Deutschland zum Alltag und dem persönlichen Verhältnis zu ihren Vierbeinern hinzufügen:
Man kann aus der Umfrage sehr deutlich eine große Veränderung und den gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Hunden ablesen. Lange Zeit diente der Hund hauptsächlich als Nutztier, doch heutzutage ist er zum geschätzten Arbeitgeber und Lebensbegleiter geworden. Mit dieser Entwicklung ist auch die Verwendung menschlicher Namen zur Benennung von Hunden deutlich angestiegen, was ich durchaus nachvollziehen kann. Für viele Menschen ist der Hund auch ein wichtiger Partner und verdient die entsprechende Wertschätzung.
Ergebnis der Befragung
Für die meisten Hundehalter ist der Hund als gleichwertiges Familienmitglied so wichtig wie Job und Urlaub und alles, was die Familie betrifft.
Das zeigt sich auch in der hohen Bereitschaft, das eigene Leben nach dem Hund zu richten – vier von fünf Befragten antworteten so.
Fast alle Befragten (99,5%) sind bereit, einen lang geplanten Urlaub für ihren Hund abzusagen (z. B. aufgrund von Krankheit).
Drei Viertel (75,2%) machen dieses Zugeständnis ohne Einschränkungen; 24,3% sind dazu bereit, wenn der Urlaub stornierbar ist.
Viel gemeinsame Zeit, wenig Fremdbetreuung
In Bezug auf den Alltag geben 46,8% an, täglich ein bis drei Stunden aktiv Zeit mit ihrem Hund zu verbringen.
Dazu gehört zum Beispiel das gemeinsame Kuscheln, Spielen und Gassi gehen.
Mehr als zwei von fünf Befragten verbringen sogar mehr als drei Stunden aktiv Zeit mit ihrem Hund (40,7%); bei nur 12,5% ist es weniger als eine Stunde täglich.
Dabei geben sie ihren Hund ungern in eine Fremdbetreuung: Fast ein Drittel gibt den Hund generell nicht regelmäßig in Betreuung (32,1%), für 50,4% kommt nur die Betreuung durch Familienmitglieder oder enge Freunde infrage.
Zuletzt machen viele Hundehalter sich Sorgen um das Wohlbefinden ihrer Vierbeiner:
63,4% geben an, sich am meisten Gedanken über die Gesundheit zu machen.
Nicht genug Zeit für den Hund zu haben und ihm somit nicht gerecht zu werden (35,1%)
sowie finanzielle Sorgen (34,1%) liegen fast gleichauf.
Etwas mehr als ein Fünftel der Befragten (21,6%) nennt die Erziehung und die damit verbundene Sorge, den Hund aufgrund seines Verhaltens nicht überall mitnehmen zu können als Problem an.
Die Umfrage zeigt, wie tief unsere Hunde mittlerweile in der Familie verwurzelt sind und sich von einem Nutztier zu einem vollwertigen, geliebten Familienmitglied gewandelt haben.
Mit dieser Entwicklung ist auch die Verwendung menschlicher Namen zur Benennung von Hunden deutlich angestiegen, fast um das Dreifache.
In Deutschland sind Hunde mehr als nur Haustiere – sie sind verlässliche Gefährten in unterschiedlichsten Lebenslagen. Besonders während der Herausforderungen der Coronapandemie haben zahlreiche Bürger die wohltuende Gesellschaft zu schätzen gelernt.
Für Senioren erweisen sich Hunde oft als wahre Lebensbereicherung. Ein gemeinsamer Spaziergang in der Natur fördert nicht nur die körperliche Aktivität, sondern stärkt auch das mentale Wohlbefinden. Durch ihre bedingungslose Zuneigung sind Hunde auch ein Gegenmittel gegen das Gefühl der Einsamkeit. Zudem gibt die Fürsorge für einen Hund dem Alltag einen wertvollen Rhythmus und Zweck.
Für Alleinstehende können Hunde wahre Seelentröster sein. Sie bieten emotionale Stabilität, stärken das Selbstbewusstsein und schenken Freude, selbst an grauen Tagen.
Kinder und Enkelkinder profitieren ebenfalls: Ein Hund im Haus lehrt nicht nur Verantwortung, sondern fördert auch Empathie und soziale Kompetenzen. Die gemeinsamen Aktivitäten im Freien sind dabei ein schöner Bonus.
Nicht zu vergessen sind die Hunde, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen unterstützen. Sie meistern eine beeindruckende Bandbreite an Aufgaben, sei es im Rettungsdienst, als Blindenführhunde oder in therapeutischen Einsatzgebieten.
Einige Fakten und Anregungen für die Namensgebung die man beachten sollte
- Der Name sollte recht kurz und einprägsam sein
- Hundenamen die im Namen Buchstaben mit „harten“, „scharfen“ Anfangs-Buchstaben enthalten wie: S, Sch, Ch, K sind besonders gut geeignet.
- Außerdem funktionieren vor allem die Hundenamen gut, an deren Ende ein langer Vokal (Selbstlaut), also A, E, I, O, U steht. Beispiele sind: Charly, Simba oder Timmy.
- Ein nicht häufig vorkommender und unverwechselbarer Name ist besonders geeignet
- Gleichzeitig solltest du Namen vermeiden, die zu sehr nach Kommandos klingen. „Klaus” hört sich möglicherweise so ähnlich an wie „Aus!”.
- Man kann sich nach dem Aussehen seines Hundes orientieren. Welche Farbe hat das Fell? Welche besonderen äußeren Merkmale hat er? Auch der Charakter deines Hundes kann Hinweise geben. Beispiele sind: Toffee, Blue, Muffin, Pepper, Goldie.
Hast du dich für einen Hundenamen entschieden, solltest du ihn für deinen Hund positiv assoziieren. Vor allem in der Prägungs- und Lernphase solltest du deshalb darauf achten, dass das Rufen des neuen Hundenamens mit positiven Erlebnissen verknüpft wird.
Hunde mit Papieren haben bereits einen Namen, welcher vom Züchter vergeben wurde, und sind mit dem Anfangsbuchstaben des Wurfs markiert und im zweiten Teil mit der Herkunftszucht. In der Regel sind diese Namen für den Alltag nicht tauglich, auch wenn sie aus fremden Ländern kommen, kann man mit den Namen nichts anfangen.
Der Trend geht heute zu Menschennamen, aber auch Städtenamen sind sehr beliebt wie zum Beispiel: „Chelsea“,“Jersey“ oder „Sydney“.
Diese Hundenamen sind derzeit beliebt
Für Hündinnen:
Luna – Emma – Paula – Bela – Maja – Amy – Lilly – Lotte – Kira – Lucy – Gina
Für Rüden:
Balu/Balou – Paul – Bruno – Sammy – Leo – Rocky – Sammy – Lucky – Charly – Milo – Buddy – Ben –
Im Jahr 2022 stiegen die Preise für Hunde- und Katzenfutter im Durchschnitt um 11,8 Prozent, verglichen mit der Gesamtinflation von 6,9 Prozent im gleichen Zeitraum. Im August zahlten Tierhalter durchschnittlich 15,9 Prozent mehr für Hunde- und Katzenfutter als im Vorjahr. Auch Tierarztbesuche wurden teurer, mit einer Steigerung von 27,2 Prozent im August im Vergleich zum Vorjahr Grund ist die Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte Ende November 2022. Die Inflationsrate lag im August bei 6,1 Prozent.
Wie heißt dein Hund und wie kamst du auf seinen oder ihren Namen? Schreib es gerne in die Kommentare.
n, haben wir auch eine gute Chance, etwas zu erreichen. Eine gute Gelegenheit bei uns dabei zu sein! Wir freuen uns über jede Unterstützung!

Hunde sind mehr als nur Haustiere – sie sind unsere verlässlichen Gefährten in allen Lebenslagen.
Fotos: Felix von Foto Bergmeister